Beschwerden

Mit zunehmendem Alter unterliegen unsere Gelenke einem degenerativen Alterungsprozess. Dieser setzt leider schon mit zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren ein. Charakteristische Veränderungen im Röntgenbild sind üblich. Sie bedeuten zwar noch keine Schmerzen, können aber einmal zu solchen führen.

Wenn Halswirbelgelenke zu Kopfschmerzen führen, können diese in weit entfernte Zonen, etwa bis zu den Schläfen, ausstrahlen. Solche Schmerzen können auch nur einseitig vorkommen. Sogenannte spondylogene Kopfschmerzen können auch Migräne oder andere, meist vaskuläre, Beschwerden überlagern.

Manchmal können auch die Kiefergelenke zu Kopfschmerzen führen. Diese strahlen meist in eine Gesichtshälfte aus und verchlechtern sich durch Essen oder Kauen. Solche temporomandibulären Gelenkfunktionsstörungen (TMJ) nennt man auch Costen-Syndrom.

Ein interessanter Tatbestand tritt auf, wenn ein Patient nicht zwei gleich lange Beine hat. Dann steht nämlich das Becken nicht horizontal. Weil nun die Augen über den vestibuloculären Reflex eine absolute Horizontalstellung des Kopfes erzwingen, resultiert eine krankhafte Seitwärtsverbiegung der Wirbelsäule, eine Skoliose. Diese führt zu einer asymmetrischen Belastung und zu Irritation der Atlantooccipital- und Sacroliliacalgelenke und damit zu einem spondylogenen Kopfweh mit gleichzeitigen Schmerzen am Kreuz und im Beckenbereich.


Untersuchungsmethoden

Sorgfältige Palpation und Funktionsprüfung der Wirbelsäule und Kopfgelenke. Dies ist klar die Domäne der Chiropraktoren und verwandten Fachgebiete. Man muss sich aber vor Kranheiten mit reaktivem Hartspann der Wirbelsäule (Meningismus!) hüten

Technische Hilfsuntersuchungen

Die Röntgenuntersuchungen sollen die klinischen Befunde bestätigen und andere Krankheiten von Knochen und Gelenken ausschliessen, z.B. Osteoporose, Tumormetastasen und Entzündungen wie etwa eine chronisch progrediente Arthritis der Atlantooccipitalgelenke.


Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung. Wenn keine spezifische Arthritis besteht, soll Physiotherapie und warme Umschläge verschrieben werden. Sorgfältige chiropraktorische und manualtherapeutische Massnahmen sind wertvoll. Allerdings sollen statt Behandlungen über den Impuls die neueren sanften Dehnungsübungen der Muskelrelaxation angewandt werden. In sehr schweren oder chronischen Fällen ist eine stationäre Badekur angezeigt.

An Medikamenten empfehlen sich nicht steroidale Antirheumatica. Sie können mit Muskelrelaxantien, etwa Diazepam, kombiniert werden.


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